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Konstanz/Kreuzlingen: Veranstaltung mit Andreas Zumach

Krieg in der Ukraine

22. März 2022 | Russlands Krieg gegen die Ukraine hat vieles auf den Kopf gestellt – mit verheerenden Folgen auch hierzulande. Aber wie kam es dazu? Und: Gibt es überhaupt einen Ausweg?

Seit bald vier Wochen führt die russische Regierung Krieg gegen die Ukraine – mit katastrophalen Folgen für die Menschen, ihre Lebensgrundlagen, die Umwelt, das Klima. Millionen flüchten, Städte werden in Schutt und Asche gelegt. Wer Schuld daran hat, ist offenkundig. Aber wie kommt man da wieder raus? Dazu hat der Bildungsverein seemoz e.v. den Journalisten und Experten für internationale Konflikte Andreas Zumach eingeladen.

Was seit den 1980er Jahren, der großen Zeit der Friedensbewegung, undenkbar schien, ist eingetreten. Nach dem völkerrechtwidrigen NATO-Bombardement Serbiens 1999 hat der russische Präsident Wladimir Putin jetzt einen ebenso völkerrechtswidrigen wie verheerenden Krieg losgetreten. Mit ihm hat er auch die Stimmung in den westlichen Staaten Europas umgekrempelt: Nichts könne mehr so sein wie vor dem 24. Februar, sagt die deutsche Bundesregierung und liefert plötzlich ganz offen Waffen in ein Kriegsgebiet (was bisher eher hinter vorgehaltener Hand geschah). Sie rüstet per Sondervermögen die Bundeswehr mit hundert Milliarden Euro auf. Die EU erhöht die direkte Militärhilfe für die Ukraine auf eine Milliarde. Nationalistische Töne nehmen überhand, Begriffe wie „Heldentum“ und „Ruhm“ sind wieder en vogue, Kritik an den politischen Verhältnissen in der Ukraine ist tabu. Und die Friedensbewegung (sofern man noch von einer Bewegung sprechen kann) ist gespalten.

Aber was tun – außer die Millionen Ukrainer:innen auf der Flucht zu unterstützen (was ja auch auf beeindruckende Weise geschieht)? Um zu wissen, was jetzt politisch notwendig ist, muss man wissen, wie es so weit kommen konnte. Natürlich hat Putin den Krieg vom Zaun gebrochen. Aber hätte er Krieg verhindert werden können, wovon der Militärhistoriker Wolfram Wette überzeugt ist? Denn war da nicht vorher was – beispielsweise eine lange Reihe von verpassten politischen und diplomatischen Möglichkeiten? Um das herauszufinden, hat seemoz e.v. Andreas Zumach schon vor Kriegsbeginn nach Konstanz/Kreuzlingen eingeladen.

Der Journalist und Buchautor („Reform oder Blockade – welche Zukunft hat die UNO“, Rotpunktverlag, Zürich 2021) hat über dreißig Jahre lang als Korrespondent bei der UNO für die Schweizer Wochenzeitung WOZ, die deutsche taz, Radio- und TV-Stationen aus Genf berichtet. Er war 1990 dabei, als westliche Politiker (wie der damalige US-Außenminister James Baker, Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher) dem russischen Präsidenten Michail Gorbatschow versprachen, auf eine NATO-Osterweiterung zu verzichten. Er hat ausgiebig zu militärischen Konflikten recherchiert (Syrien, Irak, Afghanistan, Ukraine und den „Krieg gegen den Terror“). Zuletzt erschien von ihm ein Leitartikel in der deutschsprachigen Ausgabe von Le Monde diplomatique unter dem Titel «Putins Krieg, Russlands Probleme» (März 2022).

Wichtiger noch als die Frage, wie es zur Eskalation kommen konnte, sind freilich die aktuellen Themen: Gibt es eine Lösung? Was können die Sanktionen bewirken (und wen treffen sie)? Gibt es einen Weg aus dem momentanen medialen, mentalen, politischen und materiellen Aufrüstungswahn? Und wie könnte eine Friedensordnung auf dem Kontinent hergestellt werden, die die Sicherheitsbedürfnisse aller berücksichtigt? Denn eins ist sicher: Der Kriegs kann nicht militärisch beendet werden, sondern nur politisch. Je schneller das geschieht, desto besser.

Da die VHS Konstanz, mit der die Veranstaltung ursprünglich geplant war, die Kooperation ohne nähere Begründung beendet hat, referiert Zumach am 31. März 2022 um 19 Uhr Café Agathu, dem Zentrum der Arbeitsgruppe für Asylsuchende in Kreuzlingen, Freiestrasse 28a (siehe Lageplan). Veranstaltet wird der Abend in Zusammenarbeit von seemoz e.v., der Konstanzer Friedensinitiative, dem Konstanzer Bündnis für gerechten Welthandel, dem ver.di-Ortsverein Medien + Kunst Konstanz und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) Konstanz.

Krieg in der Ukraine. Wie es dazu kommen konnte. Und was jetzt getan werden muss. Mit Andreas Zumach. Am Donnerstag, 31. März 2022, Beginn: 19:00 Uhr. Im Café Agathu, Keuzlingen, Freiestrasse 28a. Der Eintritt ist frei. Siehe auch den Flyer zur Ukraine-Veranstaltung. (pw)